Kurz & Knapp

Unter dem Titel „Paula und Ich – Ein Selfie mal anders“ kam eine Gruppe von Mädchen und jungen Frauen zusammen. Zunächst betrachteten sie die Kunst und Geschichte von Paula Modersohn-Becker genauer, um dann ihre eigenen Identität und eventuelle Lebensziele zu erforschen und sich in diesem Prozess künstlerisch ausdrücken.

Projektbeschreibung

Paula ist ein offener und freier Galerie- und Resonanzraum. Aber was bedeutet das? Die Besucher*innen der PAULA werden zu Künstler*innen und Gestalter*innen des Raumes. Jede*r ist eingeladen zu experimentieren, zu erforschen, künstlerisch aktiv zu werden und seine Spuren zu hinterlassen. Dieser Resonanzraum funktioniert ohne viele Vorgaben und frei von Zwängen. Das ist also ein alternativer Ansatz von Kunstpädagogik und Kulturvermittlung. PAULA möchte keinen Frontalunterricht, sondern unter dem Ansatz der Partizipation gemeinsam entwickeln und erfinden.

Die PAULA befindet sich in Worpswede, einem von Wald und Wiesen umgebenen Künstlerdorf. Um 1900 beschloss eine Gruppe von Künstlerinnen und Künstlern eine Künstlerkolonie im Dorf Worpswede zu gründen. Eine dieser Künstlerinnen war Paula Modersohn-Becker. Sie war eine junge Frau, die zu ihrer Zeit immer ihren eigenen Weg und damit auch immer neue Wege gegangen ist. Paula Modersohn-Becker hat ihren eigenen Ausdruck in der Malerei entwickelt, ist viel gereist und war vielen ihrer Zeitgenossinn*en in verschiedener Art und Weise weit voraus. Nach dieser bekannten Frau ist auch der Resonanzraum benannt: PAULA! Das Projekt „Paula und Ich“ ist an das PAULA-Konzept eines frei bespielbaren Ortes angelehnt.

Das Projekt „Paula und Ich“ wird angeleitet von Malena Graduljewski (Theaterpädagogin) und Jana Pluns (Kunstpädagogin und -therapeutin). Beide Dozentinnen besitzen viel Erfahrung im Umgang mit Übungen und Methoden aus den Bereichen Körperarbeit, Schauspiel, Performance, aber auch der bildender Kunst. PAULA wartet nur auf die Ideen und Impulse der Mädchen und jungen Frauen, um gemeinsam etwas zu entwickeln und einen Prozess in Gang zu bringen, den jede einzelne Teilnehmerin mitgestaltet.

„Paula und Ich – Ein Selfie mal anders“ ist ein Projekt, was sich an Mädchen und junge Frauen zwischen 14 bis 20 Jahren richtet. Jede Interessentin ist eingeladen daran teilzunehmen. Das Projekt nimmt sich, wie bereits vorab beschrieben, die Künstlerin Paula zum Vorbild – eine frei denkende und nach ihren Vorstellungen und Wünschen lebende junge Frau. In diesem Zusammenhang stellt sich PAULA in diesem Projekt die Frage:
Wie findet man heraus, wo man im Leben hinwill und was man erreichen möchte? Das Team der PAULA kennt Methoden, mit denen diese Frage erste Antworten finden kann: Die Teilnehmerinnen bekommen erste Ideen wie ihre Lebensentwicklung aussehen soll, indem sie ihre ganz eigenen „inneren“ Selfies erforschen. Wer bin ich und was macht mich aus? Wie viele verschiedene Facetten machen meine Identität aus?

Im Projekt soll es Platz geben für die Erforschung von Themen wie der Entwicklung eines eigenen Körperbildes. Es ist dem Team der PAULA ein Anliegen, dass die Teilnehmerinnen unterschiedlichster kultureller/ religiöser Herkunft nicht von der Bestätigung von Außen abhängig sind, sondern selbstbewusst und selbstbestimmt durch die Welt gehen können.

In der Gesellschaft sind viele Rollenbilder über Mädchen und Frauen fest verankert. PAULA bietet einen geschützten Raum, in dem jede Teilnehmerin diese Rollen hinterfragen darf und auch Fragen stellt, die in dem gewohnten Umfeld nicht ohne weiteres angesprochen werden. In dem Projekt haben die Mädchen und jungen Frauen die Möglichkeit Unterstützung zu durch die anleitende Künstlerin erfahren, aber natürlich auch durch die gesamte Gruppe.